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Trumps Steuerreformen: Paradigmenwechsel für US-Expats in Thailand

Die kürzliche Wiederwahl von Präsident Donald Trump könnte bedeutende Veränderungen in der internationalen Steuerpolitik der USA mit sich bringen, insbesondere für in Thailand lebende amerikanische Expatriates. Historisch gesehen haben die USA immer ein auf der Staatsbürgerschaft basierendes Steuersystem verfolgt, das alle US-Bürger verpflichtet, ihr weltweites Einkommen in den USA zu versteuern, unabhängig davon, wo sie leben. Dieses System führt häufig zu einer Doppelbesteuerung, da Einkommen sowohl im Wohnsitzland als auch in den USA besteuert wird.

Die steuerpolitischen Initiativen von Präsident Trump

Während seines Wahlkampfes hat Präsident Trump versprochen, die Belastung durch die Doppelbesteuerung von im Ausland lebenden Amerikanern zu beenden. In einer Videoankündigung sagte er: „Ein für alle Mal werde ich die Doppelbesteuerung unserer im Ausland lebenden Bürger beenden“. Ziel des Vorhabens ist es, das derzeitige auf der Staatsbürgerschaft basierende Steuersystem auf ein territoriales System umzustellen. Damit würden die USA dem Beispiel der meisten anderen Industriestaaten folgen, die Personen nach ihrem Wohnsitz und nicht nach ihrer Staatsangehörigkeit besteuern.

Parallel zu diesem Vorschlag hat Präsident Trump die Unterstützung der USA für das globale Steuerabkommen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zurückgezogen. Das 2021 in Kraft getretene Abkommen sieht für Unternehmen eine globalen Mindeststeuer von 15 Prozent vor. Dieser Rückzug deutet darauf hin, dass die nationale Steuerpolitik in den USA künftig Vorrang vor internationalen Vereinbarungen haben wird.

Auswirkungen für US-Expats in Thailand

Für in Thailand lebende US-Bürger könnten die geplanten Änderungen weitreichende Folgen haben:

1.   Abschaffung der Doppelbesteuerung: Derzeit müssen US-Expats komplexe Steuererklärungen abgeben, um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden. Dazu nutzen sie Instrumente wie die Foreign Earned Income Exclusion (FEIE) oder den Foreign Tax Credit (FTC). Die vorgeschlagene Reform würde die steuerlichen Pflichten vereinfachen und die entsprechenden ausländische Einkünfte möglicherweise vollständig von der US-Steuerpflicht befreien. 

2.   Erleichterung der Steuerkonformität: Der Wechsel zu einem territorialen Steuersystem würde voraussichtlich den Verwaltungsaufwand für Expatriates verringern, die derzeit unabhängig von ihrem Wohnsitz im Ausland jährlich eine US-Steuererklärungen abgeben müssen. Diese Änderung könnte die Komplexität der doppelten Steuererklärung verringern.

3.   Auswirkungen auf Doppelbesteuerungsabkommen (DBA): Die USA haben mit Thailand ein Steuerabkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung und Steuerhinterziehung. Eine Änderung der US-Steuerpolitik könnte eine Neuverhandlung solcher DBA erforderlich machen, um sie an das neue territoriale System anzupassen und weiterhin wirtschaftliche Vorteile sowie Klarheit in Steuerfragen zu gewährleisten. 

Erwägungen und Ausblick

Trotz der potenziellen Steuererleichterungen für Expatriates sind einige wichtige Aspekte zu beachten:

   Gesetzgebungsverfahren: Die Umsetzung dieser Änderungen erfordert die Zustimmung des Kongresses. Aufgrund der Komplexität einer solchen Steuerreform sind unmittelbare Änderungen unwahrscheinlich. Expatriates sollten daher weiterhin die geltenden Steuerregelungen einhalten, bis tatsächlich neue Gesetze verabschiedet werden.

   Maßnahmen gegen Steuervermeidung: Um Steuerflucht insbesondere von wohlhabenden Einzelpersonen zu verhindern, könnte die Reform Maßnahmen wie Wegzugssteuern oder eine strenge Definition des Wohnsitzes beinhalten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen Steuererleichterungen für echte Expatriates und dem Schutz der US-Steuerbasis herzustellen.

   Internationale Steuerbeziehungen: Der Rückzug der USA aus dem OECD-Steuerabkommen könnte dazu führen, dass andere Länder einseitige Steuermaßnahmen ergreifen, die sich auf amerikanische Unternehmen und Privatpersonen im Ausland auswirken können. Expatriates sollten sich daher über internationale Steuerentwicklungen informiert halten, die ihre finanziellen Verpflichtungen beeinflussen könnten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die von Präsident Trump vorgeschlagenen Steuerreformen einen möglichen Paradigmenwechsel der USA in der internationalen Besteuerung signalisieren. Ziel ist es, das langjährige Problem der Doppelbesteuerung für amerikanische Expatriates in Thailand und anderen Ländern zu lösen. Bis diese Vorschläge jedoch gesetzlich verankert sind, ist es für Expatriates unerlässlich, die aktuellen Steuervorschriften einzuhalten und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um sich in der sich sich ständig verändernden Steuerlandschaft zurechtzufinden.

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